Liebe Leser,

Foto: Kaisa
lange haben wir geprobt und viel Zeit und Liebe in das Stück gesteckt. Gestern kam es dann zur lange erwartete Wiederaufführung der Irrlichter. Wir hatten zwar harte Konkurrenz durch das Fußballspiel der Deutschen Nationalmannschaft, aber das Publikum war dennoch zahlreich. Natürlich wird das hier kein Review im klassischen Sinne, denn auch wenn es einige kleine Kritikpunkte geben würde, bin ich im Hinblick auf dieses Stück natürlich parteiisch. Darum beschränke ich mich darauf zu beschreiben. Oh und wenn ihr wollt, begleitet uns doch bei Facebook oder Twitter. Aber zurück zum Wesentlichen.
Die Inhaltsangabe des Stückes liest sich wie folgt:
Pomfret Hill, England, ein verlassener Landsitz, von Wind und Wetter vernarbt: Architekt Owen Harding soll das baufällige Gebäude inspizieren. Sein Sohn Ernest, ein zynischer, melancholischer Eigenbrötler, findet schnell heraus, dass dieses gespenstische Gemäuer alles andere als unbewohnt ist. Der Jünger Edgar Allan Poes verliebt sich in Olivia, eine junge Dame in seinem Alter… wäre sie nicht schon seit vielen Jahren tot.
Doch geistert mit Eudora Barker noch ein weiterer Bewohner durch die dunklen Flure. Um diese nicht zur Ruhe kommende Seele rankt sich eine schauderhafte Legende. Seitdem sie erstmals gesehen wurde, stirbt jedes Jahr zu Allerseelen ein Kind im Dorf. Olivia und Ernest riskieren alles, um Eudoras Geheimnis zu lüften. Und mit ihm das Geheimnis der Irrlichter…

Foto: John Schöllgen
Es wird also ein schaurig-schöner Abend irgendwo zwischen Grusel, Gelächter und Herzschmerz. Den Eingangsbereich des Theatermuseums haben wir mit einer Fotowand und einem roten Teppich herausgeputzt. Natürlich waren wir die ersten, die beides ausprobiert haben. Theater darf und muss eben auch manchmal ein bisschen glamourös sein. Nebenbei hat ein Teil des Ensembles letzte Handgriffe am Bühnenbild erledigt. Letzteres entstammt den Pinseln von Frauke Struchmann und Elisabeth Mader. Beide sind unglaublich begabt und haben ein sehr facettenreiches Bühnenbild bestehend aus der Eingangshalle der Spukvilla, dem Kellergewölbe, einem Sumpf und dem angrenzenden Friedhof geschaffen. Diese lassen sich nach belieben drehen und verschieben. Man kann auf diese Weise auch die kleine Bühne, die wir zur Verfügung hatten effektiv und vielseitig zu nutzen. Häufige Szenenwechsel machten so sehr viel mehr Spaß und gingen zügig von statten. Einer der Gäste sagte anschließend „Wie bei Shakespeare“. Ein Ritterschlag, jedenfalls ein kleiner.

Foto: Kaisa
Schauspielerisch gibt es natürlich auch wieder eine Menge zu sagen. Ich ziehe jedes Mal wieder meinen Hut vor Désirée Malethan und Elisabeth Mader, unseren geistreichen Hauptdarstellern. Sie haben ein großes Textpensum zu bewältigen und eine ganze Stafette an Emotionen abzurufen. Das gelingt ihnen immer wieder großartig. Auch Jochen Moser, Elke Struchmann, Tobias Müller und Jan Stöcker füllen ihre Rollen mit unglaublich viel Leben. Die beiden Freundinnen Julia Wölfl und Franziska Schurr haben jeweils nur kleine, dafür aber umso wichtigere Auftritte, die dem Stück weitere Wendungen geben.

Foto: John Schöllgen
Mit meiner eigenen Leistung war ich nicht zufrieden. Aber das bin ich nie, lassen wird das Thema also. John Schöllgen, neben Schauspieler auch Autor und Regisseur des Stückes, spielt gewissermaßen den Bösewicht des Stückes und das – nicht zuletzt durch den Tick mit dem nervösen Auge – sehr überzeugend. Apropos überzeugend. Das beste kommt bekanntlich zum Schluss. Kristin Krauspe, die den leicht vetrottelten Büttel Hunch gibt, hat gestern wieder große schauspielerische Leistung gezeigt. Von der Körperhaltung über Stimmlage bis hin zur Mimik ist sie nicht ein einziges Mal aus der anspruchsvollen Rolle gefallen und hat das Publikum begeistert.

Foto: Kaisa
Besonderer Dank gilt an dieser Stelle aber auch allen anderen, die uns vor und während des Stücks unterstützt haben. Marc Pruß, Martha Kitzbichler und Pascal Faßbender für die fotografische Begleitung, Finn-Niklas Reimers für das bedienen der Technik. Jetzt heißt es heute: Nachlegen! Und dann kann es bald auch schon mit den Proben für das nächste Stück los gehen. Rudolf – Der Weg nach Mayerling wird die nächste Produktion des Dead Parrot Theatres heißen. Ihr dürft gespannt sein!
Ergebene Grüße,
Auri der Theatergeist
Well, it was difficult to read but as far as I understood you had an amazing performance! Good to hear 🙂
Cheers,
Laine
Hi Laine,
I’m glad to hear you tried reading the German review. We had an amazing performance indeed. It was so cool and we really rocked the stage. I will post some fotos on our website (http://deadparrot.net) and on facebook (http://facebook.com/theatergeist) within the next days.
Best regards,
Auri
Hi Theatergeist,
Ich bin zufällig auf deinen Blog gestoßen und freue mich sehr ohn gefunden zu haben. Leider gibt es viel zu wenig Blogs zum Thema Theater. Die wenigen die ich gefunden habe sind oft inaktiv. Reist du auch, oder gibt es nur Berichte aus deiner Region? Gern würde ich mehr aus Hamburg lesen.
Ich werde auf jeden Fall wieder kommen um mehr von dir zu lesen.
Viele Grüße,
Caro
Guten morgen liebe Caro,
vielen dank für deinen lieben Kommentar! Ja, ich bin auch noch auf der Suche nach aktiven Theaterblogs. Wenn du also welche kennst, bin ich für Links immer dankbar. Das Theaterkind kennst du? Da findest du sicherlich auch noch den ein oder anderen interessanten Beitrag.
Viele Grüße,
Auri der Theatergeist