Die Wachsfigurenkatastophe – Eine unvollendete Oper

Liebe Leser,

Das Ensemble des Wachsfigurenkabinetts  Foto: Hans Jörg Michel
Das Ensemble des Wachsfigurenkabinetts
Foto: Hans Jörg Michel

was soll ich sagen. Irgendwie bin ich sprachlos. Diese Woche war ich bei der Premiere der Oper „Das Wachsfigurenkabinett“ der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf. Der Deutsche Komponist Karl Amadeus Hartmann schuf diesen fünfteiligen Zyklus von Kammeropern in den Jahren 1929 bis 1930. Die Stücke blieben jedoch unvollendet und wurden erst im Rahmen der Berliner Biennale 1988 von  Hans Werner Henze, Günter Bialas und Wilfried Hiller vervollständigt. Und auch wenn ich mich mit solchen Urteilen eher zurückhalte: Das hätten sie bleiben sollen.

Felix Rathgeber und Attila Fodre  Foto: Hans Jörg Michel
Felix Rathgeber und Attila Fodre
Foto: Hans Jörg Michel

Eigentlich handeln die einzelnen Stücke vom schnellen Aufstieg und rastlosen Tun, vom Geld und von den scheinbar goldenen Zeiten in Amerika. Auch die Beschreibung, die die Oper am Rhein hier gegeben hat, klang in meinen Ohren sehenswert. Mechthild Hirsch musste sich allerdings scheinbar in einer modernen Fassung kreativ verwirklichen und schuf etwas, dass eher an Frankensteins Monster als an eine Wachsfigur erinnerte. Die Kostümierung der Sänger ließ auf den ersten Blick nicht erkennen, was männlich und was weiblich war, die Bühne wurde durch Projektionen verwandelt in… ja, in was eigentlich? Ich weiß es nicht. Die Musik war zu laut und zu unruhig für das, was auf der Bühne geschah und die Blicke des älteren Publikums sprachen Bände…

Dennoch war der Abend nicht ganz vergebens. Denn stimmlich überzeugten die Damen und Herren absolut. Besonders der rumänische Bariton Attila Fodre hat mich absolut begeistert. Doch auch die Sopranistin Jessica Stavros hat ihre Sache mehr als gut gemacht. Das war Balsam für die geschundenen Ohren. 

Dennoch muss sich natürlich jeder sein eigenes Bild machen. Vielleicht hat diese Darstellung auch einfach nur meinen Geschmack nicht getroffen und ich interpretiere zu viel in alles hinein. Wer weiß?

Euer ergebener,
Theatergeist

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