Das Phantom der Oper in Hamburg

Guten Abend meine Lieben,

Christin & das Phantom. Eine der besten Szenen des Stücks. Foto: Brinkhoff/Mögenburg, Hamburg
Christin & das Phantom. Eine der besten Szenen des Stücks.
Foto: Brinkhoff/Mögenburg, Hamburg

das Phantom der Oper, ein Klassiker der in meinem Geburtsjahr den Tony Award für das beste Musical erhalten hat, hat seinen Weg zurück in die Heimat gefunden. Nachdem es 1990 in Hamburg prämierte ist es der Neuen Flora ganze 11 Jahre lang erhalten geblieben. In insgesamt 4400 Aufführungen hat dieses Musical mehr als 6 Millionen Menschen in seinen Bann gezogen. Ihr seht, ich kann mich schon jetzt vor Begeisterung kaum halten. Im November 2013, nach einer viel zu langen Abwesenheit, wurde es in den heiligen Hallen der Neuen Flora wieder aufgeführt. Mit top Besetzung!

Schon als im Frühjahr des letzten Jahres bekannt gegeben wurde, dass das Casting läuft habe ich mir viele Gedanken gemacht, wer ein passendes Phantom abgeben würde. Natürlich kommen einem direkt die Musical Urgesteine Uwe Kröger (der dem Phantom nicht nur im 2004 erschienenen Film erfolgreich seine Stimme lieh) oder Kevin Tarte (der einen passenden Bariton an den Tag legt) in den Sinn. Doch die Entscheidung, die dann fiel, hat mich wirklich umgehauen. IHN hatte ich wirklich gar nicht auf dem Schirm und doch… Wer könnte passender sein als Mathias Edenborn?! Ich habe mich gar nicht mehr eingekriegt, als am 13. September diese Nachricht bekannt gegeben wurde.

Mathias Edenborn und Valerie Link Foto: Brinkhoff/Mögenburg, Hamburg
Mathias Edenborn und Valerie Link
Foto: Brinkhoff/Mögenburg, Hamburg

Lange Rede kurzer Sinn: Ich musste ihn sehen. Die Karten waren schnell gebucht und dem 20. Februar wurde stark entgegen gefiebert. Ihr könnt euch meine Enttäuschung nicht vorstellen, als ich die Besetzungsliste des Abends sah und sein Name fehlte. Selbst Raoul, dessen Rolle ich normalerweise eher Stiefmütterlich mit wenig Interesse strafe, wurde nicht von Nicky Wuchinger gesungen, den ich doch gern gesehen hätte. Ich hätte heulen können. Statt dessen wurde das Phantom von einem Ensemblemitglied und Raoul von einem Swing gesungen. Mein Abend stand kurz vor dem Ruin.

Raoul, Christin & das Phantom Foto: Brinkhoff/Mögenburg, Hamburg
Raoul, Christin & das Phantom
Foto: Brinkhoff/Mögenburg, Hamburg

Doch unverhofft kommt oft, meine Lieben. Oedo Kuipers, ein junger Blondschopf betrat die Bühne und obwohl meine Grundhaltung mehr als negativ war, brachte der Niederländer mich im Verlauf des Stückes sogar dazu, seine Rolle zu mögen. Ich war begeistert von der Klarheit der Stimme und von der Tatsache, dass der junge Mann eben kein klassischer Tenor war, sondern ein wenig tiefer angelegt ist. Soweit so gut. Doch noch immer hatte ich das Ausbleiben Herrn Edenborns noch nicht ganz verkraftet. “Bravo, Bravo, Bravissimo” lauteten die Worte, die mich eines besseren belehrten. Drei kleine Worte und ich war rettungslos verliebt. Rob Pitcher. Ein Name, der vorher nie auf meinem Radar war. Er hat mich direkt in seinen Bann gezogen. Oh Gott, diese Stimme! Wer war nochmal Mathias Edenborn?

Bevor ich mich jetzt in einer Lobeshymne ergehe, nehme ich lieber noch einmal Stellung zu dem Artikel, den die Musicalzentrale zum neuen Phantom verfasst hat. Da kommt die Neuauflage nämlich alles andere als gut weg. Und das sehe ich nicht so. Worte wie unglücklich gewählter Hauptdarsteller und einfach nur blass werden dem Stück das ich gesehen habe absolut nicht gerecht. Lediglich dem Urteil, dass Frau Link in den Höhen ein wenig mehr Fülle vertragen könnte, schließe ich mich an.

Überzeugt euch selbst und stattet dem Operngeist einen Besuch ab.

Euer ergebener
Theatergeist

2 Gedanken zu “Das Phantom der Oper in Hamburg

  1. Hallo!

    Ein tolle Eintrag, der mir noch mehr Lust auf dieses Musical gemacht hat. Es steht schon länger ziemlich weit oben auf der Liste. Leider ist es mir zu weit. Wenn es mal in anderen Häusern aufgeführt wird, bin ich in jedem Fall dabei.

    Deine Seite finde ich toll. Als Musical- und Theaterfan fühle ich mich gleich wohl.

    Danke dafür.

    Beste Grüße, Nicole

    1. Liebe Nicole,

      das freut mich sehr zu hören. Ja, es gibt eine Tourversion des Phantoms, die ist allerdings eher weniger zu empfehlen. Jedenfalls hat die leider nur wenig mit dem Original zu tun. Aber vielleicht hast Du ja Glück, dass es nach dem Hamburg-Erfolg noch in weiteren Städten wieder aufgenommen wird. Dafür drücke ich Dir auf jeden Fall die Daumen!

      Viele Grüße,
      Theatergeist

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s